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Als wir im Jahr 1989 an die Planung unserer vierten Theaterproduktion
gingen, fassten wir den Beschluss, nach drei ernsten und
gesellschaftskritischen Stücken in den Jahren zuvor, dem werten
Publikum erstmals etwas Humoristisches zu präsentieren.
Die Stückwahl fiel uns nicht sehr leicht, denn auch "das Lustige"
sollte ein entsprechendes Niveau haben und unseren selbst gestellten
Ansprüchen entsprechen. Nach langer Suche und einer ausgiebigen
Phase des Lesens verschiedenster Komödien entschieden wir uns für
einen Einakterabend. Das Programm dieses lustigen Abends setzte sich
aus zwei Theaterstückchen von Dario Fo zusammen. Eines davon war das
Stück "Der Dieb, der nicht zu Schaden kam". Der Inhalt des Stückes
ist rasch erzählt:
Ein Taschenlampenschein... Ein geöffnetes Fenster...
Ein Dieb! Ja, ein Dieb!!!
Hilfe, Hilfe, Polizei!!!
Nein, keine Polizei! Warum nicht?
Ach so, deshalb nicht!
Freilich, im Italien des Jahres 1958 wird man dafür noch bestraft.
Und Scheidung gibt es auch nicht.
Wer ist sie eigentlich?
Und wer ruft da an? Mitten in der Nacht!
Gut, dass wer da ist und abhebt.
Aber wer ist wer?
Und wie schwer ist der Uhrkasten?
Ist er groß genu...?
Für uns war es eine neue, erweiternde Erfahrung auf dem Gebiet
der Schauspielerei, sich nicht hinter tragischen Figuren und
Inhalten zu verstecken, sondern pointiert und zielgenau auf der
Bühne zu sprechen und zu handeln.
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